Seti--michaud-valencia-- USA paranoid
Florian Rötzer 17.12.2007
In der International Academy of Astronautics streiten sich SETI- und METI-Experten, ob und unter welchen Bedingungen man außerirdische Zivilisationen auf die Erde aufmerksam machen woll
Im Oktober hat das Allen Telescope Array (ATA) mit vorerst 42 Radioteleskopen seine Arbeit aufgenommen, die einzig darin besteht, nach Signalen außerirdischer Intelligenz zu suchen. In drei Jahren sollen schließlich 350 Radioteleskope die SETI-Forschung (Search for Extraterrestrial Intelligence) erst wirklich in Schwung versetzen und möglichst viele Sternesysteme, aber auch einzelne Exo-Planeten abhören ([local] Dauer-Lauschangriff auf außerirdische Zivilisationen). Strittig ist freilich trotz jahrzehntelanger Diskussionen, wie man sich verhalten soll, falls tatsächlich ein Signal entdeckt werden sollte, das von einer außerirdischen Zivilisation stammt. Seit letztem Jahr ist ein offener Streit darüber ausgebrochen, ob man sich auf SETI beschränken soll oder ob die Menschen selbst Botschaften senden sollen, um auf sich aufmerksam zu machen.
Unter Wissenschaftlern, die sich mit der SETI-Forschung beschäftigen, gärt allerdings seit längerem der Streit darüber, ob die Menschen auch aktiv nach außerirdischer Intelligenz suchen sollen, indem sie selbst Botschaften ins All senden, um so intelligente Aliens auf die Erde und die Menschen aufmerksam zu machen. In der [extern] International Academy of Astronautics wurde die [extern] SETI Permanent Study Group eingerichtet, in der man über die Forschung diskutiert Letztes Jahr [extern] beschloss man, offenbar gegen die Kritik vieler, eine Arbeitsgruppe für "Active SETI" zu starten. Die Diskussionen über die aktive Suche führten zu Konflikten.
Von SETI zu METI
Schon 1974 [local] sendete Frank Drake die erste Botschaft mit einer Größe von 1679 Bits an ETIs mit dem Radioteleskop in Arecibo, Puerto Rico, in die Richtung des Sternensystems M13, das 25.000 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Man wird also noch nicht so schnell mit einer Antwort rechnen können. 1999 [local] sendete dann Alexander Zaitsev, vom Institut für Radiotechnik und -elektronik der Russischen Akademie der Wissenschaften, mit Kollegen die ersten beiden Cosmic Calls in Richtung auf vier Sonnen geschickt, die "nur" 60 Lichtjahre entfernt sind, so dass mögliche Antworten etwas mehr als 100 Jahre benötigen würden. Die erste Botschaft enthielt allerdings einige, für ETIs möglicherweise verwirrende Fehler. Die Wissenschaftler codierten eine Botschaft, die aus 23 Seiten besteht und 370967 Bits an digitalisierten Piktogramm- und Schriftsymbole enthält ([local] Ein ET-Rätsel für die Menschen). 2003 wurde noch ein Cosmic Call versendet. Überdies schickten die Russen 2001 mehrere [extern] Teen-Age Messages to the Stars mit digitalisierten Informationen und analoger Musik zu den Sternen.
In contrast to Active SETI, METI pursues not a local, but a more global purpose – to overcome the Great Silence in the Universe, bringing to our extraterrestrial neighbors the long-expected annunciation "You are not alone!
Zaitsev tritt weiterhin für "active SETI" oder METI (Messaging to Extraterrestrial Intelligence) ein. Eines seiner [extern] Argumente ist, dass dann, wenn alle Zivilisationen im Universum nur Empfänger und keine Sender wären, dann würde die auch SETI keinen Sinn machen. Zudem würden "böse" Außerirdische uns auch dann finden, wenn keine Botschaften ausgesendet werden. Dafür würden schon die vielen starken, permanent arbeitenden Militärradars sorgen, die Russland und die USA für ihre Raketenabwehrsysteme seit den 60er Jahren installiert haben. Nicht zuletzt sei die Risikovermeidung möglicherweise selbst ein Risiko.
Die Botschaft von Cosmic Call 2 könnte frühesten 2036 auf Hip 4872 im Sternbild Cassiopeia entdeckt werden. Sollte es dort intelligentes Leben, das die Botschaft auch glücklicherweise entdeckt, dann würde eine Revolution geschehen, weil man ab dann in einem bewohnten Universum leben würde. Diese Revolution könnte von den Menschen gemacht werden und sei die "wertvollste Anwendung irdischer Vernunft". Zeichen von Intelligenz [extern] könne es sein, den Missionseifer zu haben, den Aliens die gute Botschaft zu übermitteln, dass sie nicht alleine im Universum sind.
Die erste "Seite" des Cosmic Call
Suchen und Verstecken oder Rufen und Sich-Zeigen?
Zum offenen Streit kam es, als es darum ging, die von Michael Michaud vor 10 Jahren gemachten [extern] Vorschläge für einen Entscheidungsprozess darüber zu vereinheitlichen, ob man Außerirdischen eine Botschaft senden soll. "No transmission to extraterrestrial intelligence in response to a signal or other evidence of extraterrestrial intelligence should be sent until appropriate international consultations have taken place", hieß es in der einen Version. In der anderen lautete dieser Satz: "No communication should be sent to extraterrestrial intelligence by any State until appropriate international consultations have taken place". Im September [extern] entschied man sich für die zweite, schwächere Version. Viele hätten es für undurchsetzbar und nicht wünschbar gehalten, wenn die SETI-Gruppe die Position vertritt, versuchen zu wollen, "die Welt von Aktivitäten, die ganz legal sind, abzuhalten".
Wegen dieser Entscheidung hat John Billingham, ein ehemaliger Nasa-Wissenschaftler, die Gruppe aus Protest verlassen, weil keine ausreichende Diskussion, vor allem keine in der Öffentlichkeit, über die möglichen Folgen stattfinden, wenn die Menschheit durch das Aussenden von Signalen in die Aufmerksamkeit von ETIs rutschen. "Wir sprechen darüber, die Kommunikation mit anderen Zivilisationen aufzunehmen", so [extern] zitiert die Times Billingham, "aber wir wissen nichts über ihre Ziele, Möglichkeiten und Absichten." Das betrifft freilich nicht nur die aktive Suche, sondern auch die Entscheidung, was die Menschen machen sollen, wenn sie ein ETI-Signal aufgefangen haben. Die Wissenschaftler hätten die Verpflichtung, darüber nicht nur unter sich zu diskutieren, sondern trügen auch Verantwortung für "das Wohlergehen und das Überleben der Menschheit".
Billingham hat dazu ein [extern] Positionspapier verfasst und empfohlen, dass die Entscheidung eine internationale Organisation treffen müsste, die die gesamte Menschheit vertritt. Eine Botschaft sollte auch im Namen der gesamten Menscheheit geschickt werden.
Ausgetreten aus der Gruppe ist auch Michael Michaud, der früher beim US-Außenministerium tätig war und der Gruppe zeitweise vorgesessen war. Ihm ist, wie die Times berichtet, die Haltung seiner Kollegen in der Gruppe zu zögerlich, erst einmal dafür einzutreten, keine Botschaften auszusenden, bis die Konsequenzen gründlich bedacht wurden.
Für seine zurückhaltende Position gegenüber METI argumentiert Michaud schon seit Jahren. In einem [extern] Papier legte er etwa zehn Entscheidungen im Hinblick auf den Kontakt mit ETIs vor, "die die Welt verändern könnten". Hier warnt er davor, durch Aussenden von starken Signalen erst außerirdische Intelligenz auf die Menschen aufmerksam zu machen oder auch vorerst nur die Erde aus großer Entfernung entdeckbar zu machen. Sollen wir uns anthroponarzisstisch ausstellen und dann darauf vertrauen, dass ETIs, die auf die Menschen aufmerksam werden, auch der Erde und den Menschen keinen Schaden zufügen. Zwar könne es durchaus sein, dass auch diesen interstellare Flüge unmöglich seien, aber das könne man nicht wissen.
Wir können nicht annahmen, dass ein bewohntes Universum inhärent wegen der Entfernungen zwischen den Sternen sicher ist. Unser Schicksal kann von der Moral der anderen abhängen. Auch wenn es keine Gewaltbedrohung gibt, legt die Erfahrung der Menschen nahe, dass eine Ausweitung der Macht einer Zivilisation fast immer bedeutet hat, diese Macht zu nutzen, um die eigenen Werte, Lebensformen und Institutionen auf andere Gesellschaften zu erweitern.
Jetzt würden einfach die Betreiber von Radar-, Radio- und Fernsehstationen diese Entscheidung für alle treffen. Sie würden sich damit für die optimistische Variante entscheiden, aber selbstherrlich handeln, weil zuvor keine politische Debatte darüber geführt wurde – und ebenso wenig darüber, wie man sich verhalten soll, wenn ein Signal entdeckt oder eine Kommunikation begonnen wurde.
Der Streit in der Gemeinschaft der SETI-Forscher blieb bislang weitgehend unbeachtet. Die Menschen haben andere Sorgen, das Thema ist für viele nicht mehr als bestenfalls Science Fiction, während die UFO-Gemeinde vermutlich die Debatte als müßig abtun wird. Ähnlich wie im Hinblick auf die Klimaerwärmung stellen allerdings auch SETI und METI die Frage, wie und von wem Entscheidungen getroffen werden sollen, die die gesamte Menschheit betreffen – und wer im Falle eines Kontakts mit ETIs für die Menschen mit diesen Sprechen soll.
Die erste "Seite" des Cosmic Call
Alexander Zaitsev setzt die Praxis von Frank Drake fort,
diverse Signale ins Weltall zu senden, um mit außerirsischen Zivilisationen Kontakt aufzunehmen.
Auch bei der möglichen Nutzung des neuen ATA gibt es Streit
Botschaft von der Erde
von Stefan Deiters
Rund 4,5 Stunden ist die Nachricht lang, die am 9. Oktober von einem Radioteleskop in der Ukraine aus ins All gesendet wurde. Ziel dieser Botschaft von der Erde, die von Usern einer Internet-Netzwerkseite zusammengestellt wurde, ist das System Gliese 581. Hier könnte es vielleicht lebensfreundliche Planeten geben. Wahrscheinlich ist das aber nicht.
Erwischt: Am 5. März filmte die mexikanische Luftwaffe "echte" Ufos. Solche Sichtungen halten die Diskussion um Ufos am Leben.
Was würde man einer außerirdischen Zivilisation mitteilen wollen, wenn man die Möglichkeit dazu hätte: Diese Frage hat die amerikanisch-britische Netzwerkseite Bebo ihren Usern gestellt und sie eingeladen, entsprechende Botschaften in Form von Texten, Fotos oder Zeichnungen einzusenden. Die User selbst konnten dann unter den Einsendungen ihre 500 Favoriten auswählen, die dann von einem Radioteleskop in der Ukraine aus ins All gesendet werden sollten.
Die Auswahl der Botschaften folgt dann auch dem Geschmack der eher jugendlichen Bebo-Nutzer: So ist auf einem der versandten Fotos ein Breakdance-Schritt zu sehen, verbunden mit der Aufforderung, dass die Außerirdischen diesen ja mal lernen könnten. Andere schrieben einfach "Willkommen auf unserem Planeten", zeigten Fotos der Erde, von sich, von Fußballspielern, Musikern oder warnten die Empfänger der Botschaft vor den Folgen eines erhöhten Kohlendioxidgehalts in der Atmosphäre und forderten zum Energiesparen auf.
Andere verrieten den Außerirdischen etwas über ihre Hobbys und beruflichen Pläne – etwa den Wunsch, einmal in einer Science Fiction-Serie mitspielen zu können – oder bekannten freimütig, dass sie den ganzen Tag am liebsten nichts anderes tun als vor dem Fernseher zu sitzen.
Die Initiatoren der Aktion wollten mit dem Projekt auch die Phantasie von jungen Leuten anregen und diese zum Nachdenken darüber bringen, welche Rolle die Menschen eigentlich auf der Erde spielen. Zudem wollte man, so ein Bebo-Sprecher, den Usern die Möglichkeit geben, "sich mit Wissenschaft und dem größeren Universum auf einfache Weise zu verbinden."
Für den wissenschaftlichen Teil der Aktion haben die Initiatoren den russischen Radioastronomen Alexander Zaitsev von der Russischen Akademie der Wissenschaften gewinnen können. Der Wissenschaftler ist ein aktiver Unterstützer von sogenannten Aktiv-SETI-Programmen. SETI steht für "Suche nach außerirdischem intelligenten Leben". Im Gegensatz zu den normalen SETI-Programmen, bei denen mit großen Radioteleskopen nach Botschaften von Außerirdischen gefahndet wird, senden die Vertreter von "Aktiv-SETI" selbst Botschaften ins All.
Damit die Botschaft einfach versendet werden konnte, wurden zunächst alle Bilder und Texte in reine Schwarz-Weiß-Grafiken umgewandelt und dann digitalisiert, also in eine Folge von Nullen und Einsen übersetzt. Diese Folge wurde dann in ein Radiosignal umgewandelt. Für die Aussendung stand dem Team das riesige, 70 Meter durchmessende Radioteleskop in der ukrainischen Stadt Jewpatorija zur Verfügung. Normalerweise wird dieses Teleskop zur Erforschung von Asteroiden unseres Sonnensystems genutzt.
Gesendet wurde die Nachricht am 9. Oktober in Richtung des Sterns Gliese 581. Das Senden dauerte insgesamt 4,5 Stunden. Das System Gliese 581 ist 20,5 Lichtjahre von der Erde entfernt. Um den Stern waren im vergangenen Jahr zwei weitere Planeten entdeckt worden, von denen einer als "Super-Erde" Schlagzeilen machte. Dieser Planet namens Gliese 581c hat die fünffache Masse der Erde und wurde schnell zu einer möglichen Oase für Leben im All erklärt.
Im Frühjahr 2029 wird die Botschaft der Bebo-Nutzer den Planeten erreichen. Doch ob es dort tatsächlich intelligentes Leben gibt, erscheint inzwischen mehr als fraglich: Neue Untersuchungen deuteten nämlich schon bald nach dem ersten Medienrummel darauf hin, dass der Planet eher eine Gluthölle sein dürfte als ein zweites Paradies.
Gibt es also gar keine Hoffnung für die Botschaft von der Erde? Vielleicht doch: Im Schatten der Entdeckung der "Super-Erde" Gliese 581c geriet die fast zur gleichen Zeit erfolgte Entdeckung eines weiteren, etwa acht Erdmassen großen Planeten um Gliese 581 etwas in Vergessenheit. Dabei könnte dieser Planet mit Namen Gliese 581d viel eher lebensfreundliche Bedingungen bereitstellen als sein Nachbar.
Eine zweite Erde ist allerdings auch Gleise 581d nicht: Die Bedingungen auf diesem Planeten, so die Wissenschaftler, sind vermutlich so ungünstig, dass sich komplexeres Leben hier wohl kaum bilden dürfte. Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Ob auf einem Planeten um Gliese 581 Leben existiert, das die Botschaft nicht nur empfängt, sondern auch entschlüsseln kann, dürfte man – wenn überhaupt – frühestens im Jahr 2050 erfahren. Ab dann nämlich könnte man mit dem Empfang einer Antwort rechnen.
Im Grunde genommen, meinte Seth Shostak, ein Wissenschaftler des amerikanischen SETI-Instituts, im Gespräch mit der britischen BBC, sei es aber gar nicht entscheidend, ob Außerirdische das Signal wirklich entschlüsseln können. Die wichtige Botschaft sei, dass es uns gibt und das wir in der Lage sind, einen Radiosender zu bauen. "Wenn also irgendjemand das Signal auffängt, weiß er zumindest, dass in einer bestimmten Richtung ein bewohnter Planet zu finden ist, auf dem es recht intelligente Lebewesen gibt."
Alexander Zaitsev, Chief Scientist at the Russian Academy of Sciences’ Institute of Radio Engineering and Electronics, has access to one of the most powerful radio transmitters on Earth. Though he officially uses it to conduct the Institute’s planetary radar studies, Zaitsev is also trying to contact other civilizations in nearby star systems. He believes extraterrestrial intelligence exists, and that we as a species have a moral obligation to announce our presence to our sentient neighbors in the Milky Way—to let them know they are not alone. If everyone in the galaxy only listens, he reasons, the search for extraterrestrial intelligence (SETI) is doomed to failure.
Zaitsev has already sent several powerful messages to nearby, sun-like stars—a practice called “Active SETI.” But some scientists feel that he’s not only acting out of turn, but also independently speaking for everyone on the entire planet. Moreover, they believe there are possible dangers we may unleash by announcing ourselves to the unknown darkness, and if anyone plans to transmit messages from Earth, they want the rest of the world to be involved. For years the debate over Active SETI versus passive “listening” has mostly been confined to SETI insiders. But late last year the controversy boiled over into public view after the journal Nature published an editorial scolding the SETI community for failing to conduct an open discussion on the remote, but real, risks of unregulated signals to the stars. And in September, two major figures resigned from an elite SETI study group in protest. All this despite the fact that SETI’s ongoing quest has so far been largely fruitless. For Active SETI’s critics, the potential for alerting dangerous or malevolent entities to our presence is enough to justify their concern.
“We’re talking about initiating communication with other civilizations, but we know nothing of their goals, capabilities, or intent,” reasons John Billingham, a senior scientist at the private SETI Institute in Mountain View, California. Billingham studied medicine at Oxford and headed NASA’s first extraterrestrial search effort in 1976. He believes we should apply the Hippocratic Oath’s primary tenet to our galactic behavior: “First, do no harm.” For years Billingham served as the chairman of the Permanent Study Group (PSG) of the SETI subcommittee of the International Academy of Astronautics, a widely accepted forum for devising international SETI agreements. But despite his deep involvement with the group, Billingham resigned in September, feeling the PSG is unwisely refusing to take a stand urging broad, interdisciplinary consultation on Active SETI. “At the very least we ought to talk about it first, and not just SETI people. We have a responsibility to the future well-being and survival of humankind.”
Billingham is not alone in his dissent. Michael Michaud, a former top diplomat within the US State Department and a specialist in technology policy, also resigned from the PSG in September. Though highly aware of the potential for misunderstanding or ridicule, Michaud feels too much is at stake for the public to remain uninvolved in the debate. “Active SETI is not science; it’s diplomacy. My personal goal is not to stop all transmissions, but to get the discussion out of a small group of elites.”
Michaud is the original author of what became the “First SETI Protocol,” a list of actions to take in the event of a SETI success. In the late 1980s, several international organizations committed to its principles: First, notify the global SETI community and cooperate to verify the alien signal. Then, if the discovery is confirmed, announce it to the public. Finally, send no reply until the nations of the world have weighed in. A future “Second SETI Protocol” was meant to refine the policy for sending mes- sages from Earth, but the effort quickly became complicated. Everyone agreed that if a message were received, broad global dialogue concerning if and how to respond must take place before any reply could be sent. The rift arose over whether or not the Protocol should also address Active SETI transmissions made before any signal is detected.
At a meeting last year in Valencia, Spain, a divided PSG voted to change Michaud’s draft of the Second Protocol. They deleted language calling for “appropriate international consultations” before any deliberate transmissions from Earth, overriding the concerns of Billingham and Michaud and triggering Nature‘s editorial. As Michaud describes it, “Last fall, this became an unbridgeable gap. They brought it to a vote but there was no consensus. Those with dissenting views were largely cut out of the discussion.” Michaud and Billingham feel that by not explicitly advocating a policy of international consultations, the SETI PSG is tacitly endorsing rogue broadcasters.
Seth Shostak, the current chair of the SETI PSG, maintains that Nature got it wrong, that in Valencia there was no organized effort to discourage open and transparent debate about the wisdom of sending signals. As the SETI Institute’s senior astronomer, Shostak has been involved in the science and policy of SETI for many years, and often seems to act as public spokesman for the Institute and for SETI in general. He says it’s inappropriate for the PSG to set global guidelines for Active SETI. “Who are we to tell the rest of the world how to behave? It would be totally unenforceable.”
Michaud and Billingham agree that the PSG can’t make policy for the whole world. But rather than sweep the question under the rug, they believe it is the responsibility of the SETI community to facilitate the wider conversation that must take place. “We feel strongly that the discussion must involve not just astronomers, but a broad spectrum of social scientists, historians, and diplomats,” explains Billingham.
“This was simply about jurisdiction,” Shostak insists. The First Protocol, he says, is about self-policing; the Second isn’t. “If we found a signal, it would be a result of our own research. Therefore we felt it was responsible to have an agreed-upon policy about what to do next.” Shostak also worries that drafting guidelines for sending messages to aliens could generate bad press. SETI has always struggled for respectability. In the 1970s and 80s, NASA supported some listening programs, but government funding was cut off in 1993 amid congressional ridicule. Thanks to private funding, SETI has rebounded since then, but is still vulnerable to association with tabloids and talk radio guests claiming personal contact with aliens. Publicizing the real debate over rules of conduct for talking to extraterrestrials, Shostak reasons, wouldn’t do much to help counter this vision.
Long before he was an eager practitioner of Active SETI, Alexander Zaitsev was already a respected astronomer investigating planets using huge blasts of radar energy from the 70-meter radio telescope at the Evpatoria Deep Space Center in Crimea, Ukraine. Planetary radar studies rely on powerful, focused beams to “illuminate” distant objects, though much of this energy misses its target. The beams would be fleeting if seen from other stars that, by chance, lay along their path. But aimed and modulated to contain pictures, sounds, and other multimedia, they very easily become calling cards from Earth. On balance, it’s relatively simple to send signals, so why have we just been listening?
SETI doctrine states that anyone we hear from will almost certainly be much more advanced than we are. Simply put, our capabilities are so rudimentary that any chance of detecting an alien transmission would require that it be broadcast powerfully and continually on millennial timescales. We can’t predict much about alien civilizations, but we can use statistical mathematics to derive simple, robust relationships between the number of putative civilizations, their average longevity, and their population density in the galaxy. The chance of getting a signal from another baby race like ours is infinitesimally small. As Shostak says, “We’ve had radio for 100 years. They’ve had it for at least 1,000 years. Let them do the heavy lifting.”
This is one reason why most SETI pioneers advocated a “first, just listen” approach. But there is another: What if there is something dangerous out there that could be alerted by our broadcasts? This ground has been explored in numerous scientific papers and, of course, in countless works of science fiction. Few people alive today embody the convergence of hard science and fictional speculation better than David Brin, an author of both peer-reviewed astronomy papers and award-winning science fiction novels. In an influential 1983 paper titled “The Great Silence,” Brin provided a kind of taxonomy of explanations for the lack of an obvious alien presence. In addition to the usual answers positing that humanity is alone, or so dull that aliens have no interest in us, Brin included a more disturbing possibility: Nobody is on the air because something seeks and destroys everyone who broadcasts. Like Billingham and Michaud, he feels the PSG is dominated by a small number of people who don’t want to acknowledge Active SETI’s potential dangers.
Even if something menacing and terrible lurks out there among the stars, Zaitsev and others argue that regulating our transmissions could be pointless because, technically, we’ve already blown our cover. A sphere of omnidirectional broadband signals has been spreading out from Earth at the speed of light since the advent of radio over a century ago. So isn’t it too late? That depends on the sensitivity of alien radio detectors, if they exist at all. Our television signals are diffuse and not targeted at any star system. It would take a truly huge antenna—larger than anything we’ve built or plan to build—to notice them.
Alien telescopes could perhaps detect Earth’s strange oxygen atmosphere, created by life, and a rising CO2 level, suggesting a young industrial civilization. But what would draw their attention to our solar system among the multitudes? Deliberate blasts of narrow-band radiation aimed at nearby stars would—for a certain kind of watcher—cause our planet to suddenly light up, creating an obvious beacon announcing for better or worse, “Here we are!”
In fact, we have already sent some targeted radio messages. Even now they are racing toward their selected destinations, and they are unstoppable. Frank Drake sent the first Active SETI broadcast from the large radio telescope in Arecibo, Puerto Rico, in November 1974. In its narrow path, the Arecibo message was the most powerful signal ever sent from Earth. But it was aimed at M13, a globular star cluster about 25,000 light years away. At the earliest, we could expect a reply in 50,000 yearsMore recently, Zaitsev and his colleagues sent a series of messages from their dish at Evpatoria. In 1999 and 2003 they sent “Cosmic Call” I and II, transmissions containing pictograms meant to communicate our understanding of the universe and life on Earth. In 2001, Zaitsev and a group of Russian teenagers created the “Teen-Age Message to the Stars,” which was broadcast in August and September of that year in the direction of six stars between 45 and 70 light years from Earth. The Teen-Age Message notably included greetings in Russian and English, and a 15-minute Theremin symphony for aliens. Unlike Drake’s Arecibo message, Zaitsev’s messages target nearby stars. So if anyone wishes to reply, we may receive it in the next century or two.
Both Cosmic Call transmissions included an “Interstellar Rosetta Stone” (IRS) designed by Canadian scientists Yvan Dutil and Stephane Dumas. Using simple symbols and equations, the IRS progressively builds a mathematical foundation for the introduction of our understanding of physics, chemistry, and biology, ultimately giving a glimpse of life on Earth. Here are several annotated selections from the IRS. Click to enlarge.
Along with the famous plaques attached to Pioneer 10 and 11 and the two phonograph records carried by Voyager 1 and 2—four spacecraft that will soon leave our Solar System—these messages are mostly symbolic efforts unlikely to betray our presence to the denizens of planets orbiting other stars. Our civilization is still hidden from all but those ardently searching for our kind, or those so far beyond our level of sophistication that we couldn’t hide from them if we wanted to. To date, all our “messages to aliens” are really more successful as communications to Earth, mirrors reflecting our dreams of reaching far beyond our terrestrial nursery.
For now, the dissenters have given up on the SETI PSG, but there’s still hope for a solution to the standoff. At the PSG’s 2007 meeting held in Hyderabad, India this September, the group implicitly accepted the reality of Active SETI risks by adopting a standard called the “San Marino Scale,” a formula for assessing the risk of a given broadcast program. Michaud admits that the scale “is a useful starting point for discussion.”
When pressed, everyone involved in the recent controversy agrees that harmful contact scenarios cannot be completely ruled out. Active SETI critics like Billingham, Michaud, and Brin don’t support a blanket ban on transmissions, and even Zaitsev accepts that open and multinational discussion is needed before anyone pursues transmission programs more ambitious and powerful than his own. The major disagreement is actually over how soon we can expect powerful transmission tools to become widely available to those who would signal at whim.
At present, the radio astronomy facilities potentially capable of producing a major Active SETI broadcast are all controlled by national governments, or at least large organizations responsible to boards and donors and sensitive to public opinion. However, seemingly inevitable trends are placing increasingly powerful technologies in the hands of small groups or eager individuals with their own agendas and no oversight. Today, on the entire planet, there are only a few mavericks like Zaitsev who are able and willing to unilaterally represent humanity and effectively reveal our presence. In the future, there could be one in every neighborhood.
So far SETI has turned up no evidence of other intelligent creatures out there seeking conversation. All we know for certain is that our galaxy is not full of civilizations occupying nearly every sun-like star and sending strong radio signals directly to Earth. In the absence of data, the questions of extraterrestrial intelligence, morality, and behavior are more philosophy than science. But even if no one else is out there and we are ultimately alone, the idea of communicating with truly alien cultures forces us to consider ourselves from an entirely new, and perhaps timely, perspective. Even if we never make contact, any attempt to act and speak as one planet is not a misguided endeavor: Our impulsive industrial transformation of our home planet is starting to catch up to us, and the nations of the world are struggling with existential threats like anthropogenic climate change and weapons of mass destruction. Whether or not we develop a mechanism for anticipating, discussing, and acting on long-term planetary dangers such as these before they become catastrophes remains to be seen. But the unified global outlook required to face them would certainly be a welcome development.
Images transmitted by the Cosmic Calls.
Both Cosmic Call transmissions included an “Interstellar Rosetta Stone” (IRS) designed by Canadian scientists Yvan Dutil and Stephane Dumas. Using simple symbols and equations, the IRS progressively builds a mathematical foundation for the introduction of our understanding of physics, chemistry, and biology, ultimately giving a glimpse of life on Earth. Here are several annotated selections from the IRS.
seedmagazine.com/content/article/who_speaks_for_earth/
"DIE WAHREN ALIEN-JÄGER"
Großer Lauschangriff ins All
SPECIAL: Samstag, 30.05.2009, 23.00 - 01.05 Uhr, VOX
Sind wir alleine im Universum oder haben wir unbekannte Nachbarn auf fernen Planeten?
Eine wissenschaftliche Disziplin versucht Antworten auf diese Frage zu finden: SETI - "The Search for Extraterrestrial Intelligence". In Europa, Amerika, Südafrika und Russland wollen Forscher mit riesigen Radioteleskopen Signale von Außerirdischen aufspüren. Das SETI-Institut in Kalifornien wird geleitet von Jill Cornell Tarter.
Im Kino-Film "Contact" diente ihr Leben als Vorlage für die Rolle der Ellie Arroway, gespielt von Jodie Foster. Das "Time"-Magazin wählte sie 2004 zu einer der wichtigsten Personen der Welt.
Hollywood hat unser Bild von Außerirdischen nachhaltig geprägt. Die Alien-Designer und Oscar-Preisträger Alec Gillis und Tom Woodruff zeigen, woher das Aussehen der Aliens in Filmen stammt.
Das "klassische" Bild von Außerirdischen ist auch in Nevada allgegenwärtig. Am "Extraterrestrial Highway" werden mehr Ufos gesichtet als irgendwo sonst auf der Welt.
Der Physiker Kent Cullers, von klein auf blind, ist Spezialist für die Suche nach Signalen aus dem All. Er berät die Nasa und die Internationale Astronomische Union.
Die Dokumentation führt den Zuschauer in eine Welt, in der Wissenschaft, Fiktion und Fantasie aufeinanderprallen und bietet einen aufschlussreichen Einblick in die berühmte SETI-Gemeinde.
www.spiegel.de/sptv/special/0,1518,626360,00.html
Ufo-Sichtung aus dem Jahr 1952: Zeigen diese Fotos der US-Küstenwache "Untertassen" der Art, wie sie angeblich in Roswell von den Amerikanern geborgen wurden?
Erwischt: Am 5. März filmte die mexikanische Luftwaffe "echte" Ufos. Solche Sichtungen halten die Diskussion um Ufos am Leben.
ALIEN-SCHABERNACK
Ufo-Jux sollte Sozialexperiment sein
Von Markus Becker
Die Sichtung eines angeblichen Ufos am Himmel über dem US-Bundesstaat New Jersey sorgte im Januar für Aufregung. Jetzt ist das Geheimnis gelöst: Zwei junge Männer hatten die Flugobjekte gebastelt und aufsteigen lassen - als "soziales Experiment". Ihnen droht ein juristisches Nachspiel.
Chris Russo und Joe Rudy wissen, wie die Ufo-Gemeinde tickt. Sind die Alien-Anhänger erst überzeugt, dass die Sichtung eines unbekannten Flugobjekts authentisch war, sind sie nur schwer vom Gegenteil zu überzeugen. Wer sich als Urheber einer Fälschung outet, muss knallharte Beweise vorlegen. Sonst gilt man schnell als Wichtigtuer oder Trittbrettfahrer, der Ruhm auf Kosten der real existierenden Außerirdischen sucht.
Russo, 29, und Rudy, 28, haben ihr Tun deshalb minutiös dokumentiert: In einem Video erklären sie haarklein, wie sie erstmals am 5. Januar und danach in vier weiteren Nächten Ufos an den Himmel über Morris County im US-Bundesstaat New Jersey zauberten - im Rahmen eines Medien- und Sozialexperiments. Und das war, zumindest aus Sicht der Experimentatoren, ein voller Erfolg.
Die Polizei verzeichnete Anrufe besorgter Bürger. In amerikanischen Medien war schnell von zahlreichen Augenzeugen die Rede, die angeblich alle dasselbe beobachtet hatten: ein gigantisches, dreieckiges Objekt am Himmel. Sogar der berühmte Late-Night-Talker David Letterman witzelte in seiner Show über das Ufo über Morristown. Lokale Zeitungen schrieben über das Phänomen, der US-Sender Fox interviewte verunsicherte Menschen auf der Straße, CBS berichtete US-weit über die Lichterscheinungen
Endgültig geadelt wurde die Beobachtung, als die "UFO Hunters" des beliebten Senders "History Channel" eine zweiteilige Mini-Dokumentation über das Morristown-Ufo brachten. Chef-Ufo-Jäger Bill Birnes, nebenbei Herausgeber des "UFO Magazine" ("Eine führende Informationsquelle auf dem Gebiet der Ufos"), wies die Erklärung der örtlichen Polizei zurück, bei den mysteriösen Lichtern habe es sich um Leuchtfackeln an Ballons gehandelt. Man habe diese Theorie "geprüft und als unplausibel erkannt", sagte Birnes.
Leuchtfackeln an Angelschnüren
Russo und Rudy aber haben jetzt bewiesen, dass die Polizei goldrichtig gelegen hat. Vor laufender Kamera klebt das Duo Angelleinen, Leuchtfackeln und Ballons zusammen, macht sich nächtens in ein Waldstück auf und lässt die Konstruktion gen Himmel steigen. Kaum haben die Ballons abgehoben, hört man, wie Russo einen lokalen TV-Sender anruft und atemlos von "spektakulären Lichtern" am Himmel über Morris County berichtet. Anschließend tun die beiden so, als seien sie erschreckte Zeugen eines Besuchs von Außerirdischen - um diesen Ausschnitt des Videos auf YouTube zu veröffentlichen. Auch in dem Bericht von "Fox 5 News" taucht der Schnipsel später auf.
Der ausführliche Bericht des "History Channel" aber sei die Krönung des Experiments gewesen, jubeln Russo und Rudy in ihrem Bekennerbeitrag auf "Skeptic.com"
www.skeptic.com/eskeptic/09-04-01.html
Ufojäger Birnes behauptete in der Sendung etwa, dass die Lichter sich nicht unabhängig voneinander bewegt hätten: "Man kann fast einen Rahmen erkennen." Nur: Die Ballons flogen einzeln, miteinander verbunden waren sie durch rein gar nichts.
Birnes, so zählen Russo und Rudy in ihrem Beitrag auf, "hat mehr als 25 Bücher und Lexika über menschliches Verhalten, Verbrechen, Zeitgeschehen, Geschichte, Psychologie, Wirtschaft, Informatik und paranormale Erscheinungen geschrieben oder mitverfasst". Auch sei er Mitautor des "New York Times"-Bestsellers "The Day After Roswell" gewesen. Könne sich ein solcher Experte "von zwei Twentysomethings ohne psychologische Ausbildung" hinters Licht führen lassen? "Er konnte", bilanziert das Duo.
"Sind Ufo-Forscher Scharlatane?"
Dass sich Birnes so leicht habe täuschen lassen, "wirft eine wichtige Frage auf", so Russo und Rudy: "Sind Ufo-Forscher schlicht Scharlatane, die mit der Leichtgläubigkeit der Menschen schnelles Geld verdienen wollen? Oder sind sie Alarmisten, die mit schlechter Wissenschaft ihre Meinung zu untermauern versuchen, Außerirdische besuchten ständig unseren Planeten?" Beeindruckend sei allerdings auch die Leichtgläubigkeit der Menschen gewesen. Die Polizei habe von Anfang an erklärt, es habe sich nur um Leuchtfackeln an Ballons gehandelt. "Wir waren schockiert, dass das niemand hören wollte", sagte Rudy der Lokalzeitung "The Star-Ledger".
Die Behörden von Morris County fanden die Aktion weniger lustig. "Wenn man dies mit einem Wort beschreiben wollte", sagte Staatsanwalt Robert Bianchi, "könnte man sagen: Es war Idiotie." Er kündigte an, Russo und Rudy zu belangen - denn die Ballons hätten immerhin zu einer Gefahr für den Luftverkehr werden können. Allerdings: Als Bianchi die zu diesem Zeitpunkt noch anonymen Ballon-Spaßvögel in einer Pressekonferenz am 19. Februar aufforderte, ihr Tun einzustellen, beendeten Russo und Rudy nach eigenen Angaben ihr Experiment sofort.
Auf "Skeptic.com" beteuern die beiden, dass sie mit ihrem Experiment zeigen wollten, wie unzuverlässig Augenzeugen und selbsternannte Ufo-Forscher seien. Den Plan hätten sie gefasst, als sie über Pseudowissenschaften wie Astrologie, Wunderheilung und Ufologie diskutierten - und wie man diese demaskieren könnte. Schließlich leben wir, meint Russo, "im Zeitalter der Wissenschaft". Stumble It!